Was bewirken die Heilpflanzen Teufelskralle, Mariendistel, Echinacea und Brennnessel bei unseren vierbeinigen Freunden?
Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen: Die meisten Kräuter haben eine besondere Wirkung und können so bei speziellen Problemen helfen.
Die afrikanische Teufelskralle (harpagophytum procumbens) hat Früchte, die wie Krallen aussehen, daher auch ihr Name.
Verwendet werden jedoch nicht die Früchte, sondern die Speicherwurzeln, da in diesen wertvolle Nährstoffe überdurchschnittlich enthalten sind: Phenylpropanoide, Iridoidglykoside, ungesättigte Fettsäure, Zimt- und Chlorgensäure. Teufelskralle gilt als pflanzliches Heilmittel für Gelenkprobleme und das nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Tieren. Die afrikanische Wurzel wirkt aufgrund des Stoffes Harpagosid entzündungshemmend, schmerzlindernd und abschwellend und hat sich bei folgenden Erkrankungen als heilsam erwiesen:
Die Fütterungsempfehlung richtet sich nach der Form der Verabreichung. Gemahlen, getrocknet oder geschnitten reichen täglich ca. 20g (bei einem 600kg Pferd) aus. Bei Hunden gilt pro 10 kg Körpergewicht ca. 2 g. Gerne wird auch Teufelskrallenextrakt verwendet, da hier eine hohe Wirksamkeit der heilenden Stoffe bestätigt ist. Bei beiden Tieren sollte auf die Fütterung bei Trächtigkeit verzichtet werden. Bei Sportpferden sollte es zudem unterlassen werden, da die Pflanze zu den im Kontext Doping verbotenen Futtermitteln zählt. Aufgrund des bitteren Geschmacks ist Teufelskralle bei Tieren nicht gerade beliebt, daher eignet sich auch hier die flüssige Form, bei der der bittere Geschmack nicht allzu intensiv ist.
Ihr solltet euch nicht wundern, wenn der gewünschte Effekt nicht sofort eintritt, die Wirksamkeit kann nämlich bis zu einem Monat dauern und ist von Faktoren, wie Größe, Alter und Gewicht abhängig. Ihr solltet Teufelskralle keinesfalls auf Dauer verwenden, denn dann besteht die Gefahr, dass die Magenschleimhaut angegriffen wird oder es zu Magengeschwüren kommen kann. Daher solltet ihr die Heilwurzeln eher als Kur zwischen 6 Wochen bis zu 6 Monaten – je nach Schweregrad der Erkrankung – anwenden.
Die Mariendistel ist bekannt als antioxidativ wirksame Heilpflanze, die die Leber heilsam unterstützt. Das Silymarin ist der Hauptwirkstoff in der Mariendistel, der bei Leberproblemen bei Menschen, aber auch nahezu allen anderen Säugetieren eingesetzt wird. Ist zum Beispiel die Futtermittelqualität mangelhaft (Schimmelpilzbefall, Giftpflanzen, etc.), so kann mit Zufütterung von Mariendistel die Funktion der Leber unterstützt werden.
Die Heilpflanze hat aber auch noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten beim Pferd:
In den meisten Fällen wird Mariendistel als Kur über 3 bis 6 Wochen bei Pferden gefüttert, mit der man anfängt, sobald die Symptome der Beschwerden anfangen oder man mit einer Belastung rechnen kann. Eine dauerhafte Fütterung ist aber auch möglich, beispielsweise bei älteren Pferden. Egal, ob Mariendistelkraut oder -samen, 30 g bis 50 g täglich sollten für ein ausgewachsenes Pferd ausreichen, bei Ponys oder Fohlen sollte man die Dosis halbieren.
Sonnenhut, im Lateinischen Echinacea, ist eine pinkfarbene Heilpflanze gegen Erkältungssymptome und zur Stärkung des Immunsystems – und das nicht nur bei Menschen, sondern auch bei unseren geliebten Vierbeinern. Verwendet wird das gesamte Kraut, also Stängel, Blüten und Blätter. Der rote Sonnenhut enthält Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, die bei vielen Erkrankungen den Heilungsprozess fördern, sowie Echinacosid, das sich überwiegend in den Wurzeln befindet und entzündungshemmend, antibakteriell sowie immun stimulierend wirkt. Weiter enthält Echinacea Mineralien, Spurenelemente und Vitamine, hier vor allem Vitamin C.
Die Pflanze wird bei Pferden gern als Zusatzfutter zur Stärkung des Immunsystems, bei Atemwegs- oder Harnwegsinfekten und bei schlecht heilenden Wunden verwendet. Du kannst täglich ca. 30 g Echinacea trocken zum Futter dazugeben. Bei Kleinpferden und Ponys reicht die Hälfte und bei Hunden, je nach Größe, 1 bis 3 g.
Tipp: Besonders in der Übergangszeit vom Herbst zum Winter und/oder vom Winter zum Frühjahr ist der Sonnenhut ein ideales Zusatzfuttermittel, da in dieser Zeit die Anfälligkeit der Pferde für Infekte besonders hoch ist.
Das erste, woran wir denken, wenn wir den Namen Brennnessel hören, ist das Brennen und der pustelige Ausschlag auf der Haut, wenn man in Kontakt mit der Pflanze kommt. Auch die Pferde meiden den frischen Zustand der Pflanze, aber getrocknet hat sie viele tolle Eigenschaften:
Brennnesseln enthalten eine hohe Menge an Vitamin C, Vitamin E, Provitamin A, Folsäure, Enzymen, Mineralstoffen und Eisen, was sie in der Naturheilkunde zum Alleskönner macht.
Bei der Fütterung solltest du darauf achten, die Pflanze wirklich nur im getrockneten Zustand zu verwenden, da sie sonst die brennende Wirkung hat. Als Brennnessel-Kur fütterst du über 4 bis 8 Wochen eine tägliche Menge von 30 bis 80 g. Die getrockneten Blätter können einfach unters Futter gemischt werden.