Reiten macht fit

Show-Star Giulia Giona erzählt, wie sie sich durch den Sport auf dem Pferd fit hält und was dieses Hobby so wertvoll macht.

Beim Reiten werden viele verschiedene Muskelgruppen beansprucht.

Reiten wird häufig nicht als wirkliche Sportart gesehen, weil man ja scheinbar „nur“ auf einem Pferd sitzt. Stimmt das?

Giulia: „Dass Reiten kein Sport sei, ist ein großer Irrtum! Es zählt zu den komplexesten und anspruchsvollsten Sportarten, da viele verschiedene Muskelbereiche gleichzeitig beansprucht werden.
Dazu muss man einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn und Kondition mitbringen. Es ist durchaus mit Rad- oder Skifahren zu vergleichen.“

Welche Muskeln werden denn genau beansprucht?

Giulia: „Vor allem die Rücken- und Bauchmuskulatur muss gut ausgebildet sein, um sich gerade auf dem Pferderücken zu halten. Dazu wird auch die Beinmuskulatur beansprucht, vor allem die Oberschenkel. Je nach Reitsportdisziplin wird man körperlich ganz unterschiedlich gefordert. So muss man fürs Springreiten oder Vielseitigkeit ein hohes Maß an Kondition mitbringen, in der Dressur fällt die Balance mehr ins Gewicht. Generell wird das Herz-Kreislaufsystem angeregt, was sich positiv auf den gesamten Körper auswirkt.“

Reiten beugt u.a. Rückenproblemen vor.

Reiten macht also nicht nur Spaß, sondern ist auch eine besonders gesundheitsfördernde Sportart?

Giulia: „Auf jeden Fall! Es fördert die Koordinationsfähigkeit, beugt Rückenproblemen durch die gute Ausbildung der Rumpfmuskulatur vor und löst durch die rhythmischen Bewegungsabläufe Verspannungen. Natürlich verbrennt man auch Kalorien: Eine durchschnittlich gebaute Person kann innerhalb von 60 Minuten auf dem Pferd über 300 kcal abbauen! Hinzu kommt, dass man sich natürlich ständig an der frischen Luft betätigt, was super für den Kreislauf ist! Außerdem ist dieser Sport auch für die Psyche sehr gesund. Für viele Reiter ist das gemeinsame Training mit ihrem Pferd eine Art der Entspannung und des Stressabbaus.“

Die meisten Sportarten kann man im Alter nicht mehr uneingeschränkt betreiben. Gilt das auch fürs Reiten?

Giulia: „Nein! Reiten kann einen bis ins hohe Alter fithalten, man kann wirklich ewig dabei bleiben. Wenn man ein eigenes Pferd hat, das ja genau wie man selbst altert, ergibt es sich ganz von allein, dass man irgendwann etwas kürzer tritt. Aber  aufgeben muss man den Sport nie, solange man noch gesundheitlich dazu in der Lage ist. Ich komme selbst aus einer Reiterfamilie – auch meine Großeltern sind ihren Pferden und dem Sport immer treu geblieben.“

Auf dem Pferd kann man viel Kraft tanken.

Was schätzt du am Reiten besonders?

Giulia: Ich bin ja in erster Linie Akrobatin und trainiere viel am Vertikaltuch. Ohne den optimalen Ausgleich wäre mir das vermutlich zu eintönig. Neben den positiven  Effekten auf Muskulatur und Körperspannung liebe ich das Reiten besonders, weil es mich unheimlich entspannt. Ob bei gemeinsamen Ausritten mit meinem Vater Alex oder beim Training mit meinem wunderschönen Friesen Adrian: Auf dem Pferd kann ich abschalten, zur Ruhe kommen und Kraft tanken. Pferde sind Partner, die einen immer wieder fordern, einem aber auch unheimlich viel Vertrauen entgegenbringen. Der Umgang mit ihnen schult also nicht nur die eigene Persönlichkeit, sondern ist jedes Mal aufs Neue auf ganz eigene Weise unheimlich erfüllend.

Im Abendrot erinnern Mercedes und Sebastián sich dann auch an einen der romantischsten Momente ihres Lebens überhaupt, ihre Hochzeit: „Ich als Braut fuhr in einer traumhaften Kutsche zur Kirche, wo mein Zukünftiger auf mich wartete“, berichtet Mercedes, „und nach der Trauung begannen Sebastián unseren gemeinsamen Weg als Frischvermählte ebenfalls gezogen von Pferden – ein wirklich schönes Symbol unserer Beziehung.“  Ihren Anfang genommen hatte diese übrigens – natürlich – auf einer Pferdeveranstaltung. Diese haben in Spanien viel Tradition. „Liebe auf den ersten Blick war es zwar nicht, kein großer Wow-Effekt“, sagt Mercedes, „aber es gab viele kleine schöne Momente, und schließlich waren wir beide überzeugt.“

Diese Augenblicke erhalten sich die beiden auch heute noch. Wenn Sie mit der Show touren, ist nicht viel Platz für reine Zweisamkeit. Andererseits ist man rund um die Uhr zusammen, und auch das kann bekanntlich eine Herausforderung sein. Da ist es wichtig, kleine Gesten auszusenden, die die beiden einander näherbringen. „Natürlich gibt es trotz der vielen Eindrücke während der Tour romantische, ja magische Momente“, so Mercedes, „zum Beispiel, wenn mir Sebastián vor seinem Auftritt einen intensiven Blick zuwirft… Manchmal lächelt er mich sogar während des „Doma Vaquera“-Reitens aus der Arena heraus kurz an. So etwas gibt uns wirklich viel!“

Die Fernández genießen es, aus demselben Holz geschnitzt zu sein. Und weil der Apfel nun mal nicht weit vom Stamm fällt, steckt auch die nächste Generation voll im Pferdethema drin und schnuppert bereits Show-Luft. „Das freut uns sehr, denn Familie ist für uns das Wichtigste“, sagt Sebastián, „ohne die gegenseitige Unterstützung wäre unser Leben so gar nicht möglich. Ich bin unglaublich dankbar, dass wir alle so wunderbar an einem Strang ziehen – insbesondere natürlich meiner Frau. Manchmal habe ich das Gefühl, unsere Gedanken haben einfach denselben Rhythmus: Dann ist unsere Beziehung wie ein ganz eigener Pas de Deux.“