Emma Tytherleigh im Interview: Ein wahrgewordener Traum

Erfahren Sie mehr über Emma Tytherleigh und ihre Comedy-Nummer mit Pony „Rocko“ und Hund „Cowboy“ und warum für die Britin bei „CAVALLUNA – Geheimnis der Ewigkeit“ ein langjähriger Traum wahr geworden ist.

Emma zeigt bei "Geheimnis der Ewigkeit" mit Pony "Rocko" und Hund "Cowboy" eine bezaubernde Comedy

Neuheit bei CAVALLUNA: Bezaubernde Comedy mit Pony „Rocko“ und Hund „Cowboy“

Die sympathische Künstlerin Emma Tytherleigh dürfte den meisten Zuschauern schon bekannt sein: 2017 war sie als Trickreiterin der französischen Equipe „Hasta Luego Academy“ fester Bestandteil der Show EQUILA im SHOWPALAST MÜNCHEN. Bei der aktuellen CAVALLUNA-Show „Geheimnis der Ewigkeit“ ist sie nun zum ersten Mal mit ihrer eigenen Equipe dabei: Mit Welsh Cob „Ricchi“, Shetlandpony „Rocko“ sowie Hund „Cowboy“ zeigt sie raffinierte Tricks und begeistert das Publikum mit der Freiarbeit. Damit setzt Emma einen Meilenstein in der 20-jährigen Geschichte der erfolgreichen Pferdeshow, denn mit dem vierjährigen Mischlingsrüden „Cowboy“ ist zum ersten Mal auch ein Hund Teil eines CAVALLUNA-Programms. Wir haben mit Emma über die Herausforderungen bei der Arbeit mit Pferd und Hund gesprochen und darüber, was es für sie so besonders macht, bei „CAVALLUNA – Geheimnis der Ewigkeit“ dabei zu sein.

Liebe Emma, wo kommst du ursprünglich her und wann hattest du zum ersten Mal Kontakt zu Pferden?

Ich bin im britischen North Wales aufgewachsen, wo meine Eltern damals eines der größten Reithotels Englands führten. Zwar wusste ich schon früh, dass ich später einmal mit Tieren arbeiten möchte, aber nicht zwingend mit Pferden. Da ich von klein auf mit ihnen aufgewachsen bin, waren sie für mich immer selbstverständlich und gehörten einfach dazu. (Emma lacht) Im Gegensatz zu meinen pferdeverrückten Mitschülerinnen war es als Teenager keineswegs meine Leidenschaft, 24 Stunden täglich im Reitstall zwischen Heu und Pferdemist zu verbringen.

Emma 2017 als Trickreiterin für EQUILA im SHOWPALAST MÜNCHEN

Eine APASSIONATA-Show vor 19 Jahren als Schlüsselerlebnis

Trotzdem hast du dir als erfolgreiche Trickreiterin in den letzten 15 Jahren europaweit einen Namen gemacht. Wie kam es dazu, gab es ein Schlüsselerlebnis für dich?

Das gab es tatsächlich. Weil ich als Teenager schon sportlich war und keine Berührungsängste mit Pferden hatte, begann ich mit 16 Jahren mit dem Trickreiten, aber eher als Hobby, um fit zu bleiben. Ich war nicht besonders gut in der Schule und stellte mir immer wieder die Frage, welchen Weg ich beruflich gehen sollte. 2004 war APASSIONATA (heute CAVALLUNA) auf Europa-Tour und gastierte auch bei uns in Birmingham. Ich war 19 Jahre alt und besuchte gemeinsam mit ein paar Freunden die Show – und da war es um mich geschehen! Als ich die Trickreiter und die Freiheitskünstler in tiefer Verbundenheit mit ihren Pferden in Aktion sah, war das ein absoluter Schlüsselmoment in meinem Leben. Es war wie eine Offenbarung, denn plötzlich wusste ich: Das ist es, was ich machen möchte, das ist die Bühne, auf der ich stehen will – das ist mein ultimatives Ziel!

Emma mit Welsh Cob "Ricchi" bei einer Freiheitsnummer in "Geheimnis der Ewigkeit"

Ein Traum wird wahr

Was für ein einschneidendes Erlebnis! Heute, 19 Jahre später, bist du zum ersten Mal als eigene Equipe bei CAVALLUNA dabei. Wie ist das für dich?

Ich lebe ja schon seit vielen Jahren als Nomadin und ziehe durch ganz Europa, es gibt kaum noch ein Land, in dem ich nicht schon gewesen wäre. Aber dieses Jahr als eigenständige Equipe gemeinsam mit CAVALLUNA durch Deutschland und Europa zu touren, ist einfach so unglaublich, dass ich es immer noch nicht in Worte fassen kann. Die Premiere von „CAVALLUNA – Geheimnis der Ewigkeit“ Mitte Oktober in Riesa war ein absolut magischer Moment für mich: Als ich im Finale vor dem jubelnden Publikum stand, sind mir die Tränen gekommen, weil der große Traum der 19-jährigen Emma nun wirklich in Erfüllung gegangen ist.

Pony "Rocko" und Mischlingsrüde "Cowboy" sind unzertrennlich

Comedy mit "Rocko" und "Cowboy": Wie kam es dazu?

Bei „Geheimnis der Ewigkeit“ zeigst du Lektionen mit Pony „Rocko“ und Hund „Cowboy“, bei denen „Rocko“ ganz ruhig und entspannt in der Arena sitzt, während „Cowboy“ auf seinen Rücken springt und du anschließend mit ihm gemeinsam um „Rocko“ herumtanzt. Wie hast du das mit den beiden trainiert?

Um ehrlich zu sein, war es ein Zufall. „Rocko“ lebt ja schon seit 23 Jahren mit mir zusammen und vor vier Jahren kam „Cowboy“ als neues Familienmitglied dazu. Es war nie mein Plan, eine Nummer mit einem Pferd und einem Hund einzustudieren, aber bei den beiden stimmte die Chemie von Anfang an und sie waren unzertrennlich. Eines Tages sah ich, wie „Cowboy“ von ganz allein auf „Rockos“ Rücken saß – er nutzte die Höhe, um über einen Zaun schauen zu können. Das fand ich so faszinierend, dass ich dieses Angebot genutzt und es mit den beiden spielerisch weiter ausgebaut habe.

Emma beim Training in der Reithalle mit "Rocko" und "Cowboy"

Lektionen mit Pferd und Hund – wie geht das?

So eine Nummer mit einem Pferd und einem Hund hat es vorher noch nie bei CAVALLUNA gegeben. Was sind die Herausforderungen in der Arbeit mit diesen beiden doch sehr unterschiedlichen Tierarten?

Die größte Herausforderung liegt darin, dass Pferde Fluchttiere und Hunde Jäger sind – also genau gegensätzliche Impulse. Während beim Training mit „Cowboy“ alles energisch, aufregend und animierend sein muss, um seinen Jagdinstinkt für die Tricks zu nutzen, braucht „Rocko“ genau das Gegenteil: Als Fluchttier benötigt er ruhige und besonnene Bewegungen, denn für ein Pferd ist es eine sehr verletzliche Position, wenn es sich hinsetzt. Meine Aufgabe ist es, eine Balance zu finden in meiner Energie, damit mir zum einen „Rocko“ vertrauen kann, dass ihm nichts passiert, wenn er sich hinsetzt. Zum anderen muss ich gerade noch energisch genug sein, damit Cowboy weiter animiert ist, die Tricks zu zeigen, die er mit mir geübt hat. „Rocko“ musste also lernen, dass ich ihn jederzeit beschütze, auch wenn er auf dem Boden sitzt und ich mit „Cowboy“ um ihn herumspringe. Und gleichzeitig musste „Cowboy“ lernen, dass wir nicht die ganze Zeit total aufgedreht sein können, sondern zwischendurch auch mal etwas runterkommen müssen, um „Rocko“ nicht zu verunsichern. Das erfordert zum einen Fingerspitzengefühl, aber vor allem tiefes Vertrauen zwischen uns dreien, auf dem meine Beziehung zu all meinen Tieren aufbaut.

Vielen Dank für das Interview!