Licht und Ton bei CAVALLUNA - Ein Interview mit Show-Operator Tommy Bruns

Wo kommst du ursprünglich her, und was sind deine Aufgaben bei CAVALLUNA?
Ich bin gebürtiger Altenburger, aber wohnhaft in Leipzig. Mein Job ist der des Show-Operator und ich bin beim Aufbau für die Kameras, Monitore, C1 Anlage und die Sand-Maschine zuständig. Ein bisschen bin ich auch der FOH-Chef, also Front of House. Vom FOH aus werden Licht und Sound der Show gesteuert und man findet uns meist irgendwo in der Nähe der Bühne. Ich bin so gesehen der DJ und spiele die Musik und den Timecode aus. Ich bin die Mutti für alles, was mit Elektrik und zu tun hat.
 

Was für eine Qualifikation hast du?
Meine Qualifikation ist Abitur, dann Systemelektroniker, und dann bin ich hier gelandet.
 

Woher ist deine Begeisterung für diesen Bereich gekommen?
Die ist eigentlich damals während des Abis gekommen. Da habe ich schon viel beim MDR in Leipzig gearbeitet. Als erstes Kabelhilfe, dann Bild- und Tontechniker. Daher habe ich schon viel Veranstaltungstechnik gemacht.

 

Was ist für dich die Herausforderung bei CAVALLUNA zu arbeiten? Was unterscheidet diese Arbeit von anderen Jobs?
Dass jedes Wochenende so großartig und neu ist. Es macht einfach Spaß mit der ganzen großen Familie, die tollen Menschen und die Zuschauer zu begeistern.

Hast du auch im privaten Bereich Kontaktpunkte mit Pferden gehabt oder hast du das aktuell?

Tatsächlich absolut gar nicht. Ich hatte nur mal eine Reiterin als Freundin und da bin ich mal mit geritten, aber das ist nicht meins. Ich bin lieber hinter den Kulissen.

 

Und wie kam es dann, dass du zu CAVALLUNA gekommen bist?

Lange Story, ich mache sie kurz: Ein Freund von mir hat mich angerufen, ob ich hier Shuttle-Fahrer sein möchte. Ich habe dann als Shuttle-Fahrer angefangen, war dann Shuttle-Chef, dann war ich in der Crew und hab Aufbau gemacht, und dann hat Andreas mehr in mir gesehen und hat mich hierhergesetzt. So bin ich hier gelandet.

 

Und wann bist du zu CAVALLUNA gekommen?

Ich bin jetzt in meinem zwölften Jahr.

 

Beschreib uns mal deinen normalen Ablauf eines Showtags, und was dabei deine Aufgaben sind?

Früh morgens aufstehen, Frühstücken und dann auf den Shuttle warten. Alle Systeme hochfahren, Lampen und Ton überprüfen, Kontakt mit der Halle fürs Haus aufnehmen, dann die Kollegen vom Licht und vom Ton zusammenführen, dass wir dann die Proben machen können. Danach mit Ulli zusammen die Proben durchführen, dann bereiten wir die Show vor und dann ist auch schon die Show. Dann starte ich, in Verbindung mit der Halle, ob wir pünktlich beginnen können oder nicht, dann ist die Show schon irgendwann vorbei und dann beginnt die Vorbereitung für die zweite Show. Dann geht es abends ins Hotel und am nächsten Tag geht’s wieder los.

 

Was bedeutet CAVALLUNA für dich?

Es ist wirklich wie eine zweite kleine Familie, eine große Familie, und bedeutet für mich wirklich tatsächlich sehr viel, weil ich jetzt zwölf Jahre hier bin und vom kleinen Shuttle-Fahrer hoch zum FOH aufgestiegen bin. Bis jetzt macht es mir hier am meisten Spaß, nachdem was ich bereits in zwanzig Jahren in meinem ganzen Berufsleben erlebt habe. Deswegen bin ich so lange hier.

 

Was darf für dich auf Tour nicht fehlen? Also hast du einen Gegenstand, der immer mit dir mitreist?

 Tatsächlich ganz, ganz wichtig! Meine Kaffeetasse, die Kaffeemaschine und der Milchaufschäumer. Ohne das funktioniert bei mir gar nichts -  und mein IPad damit ich Formel1 gucken kann.

 

Hast du für uns eine besonders lustige Geschichte, die dir mal auf Tour passiert ist?

Also eine witzige Geschichte gab's mal. Da war ich noch Shuttle-Fahrer. Ich war Shuttle-Chef und wir waren in London. Jemand musste vom Bahnhof abgeholt werden und in London gibt es manche Straßen, die enger sind, da darfst du mit manchen Autos nicht reinfahren. Der Shuttle-Fahrer ist aber da durchgefahren und hatte dann einen gewaltigen Reifenschaden, und da habe ich gedacht: „Na ja, dann lasse ich noch einen Shuttlefahrer hinfahren, um ihn abzuholen.“ Dann telefonierte ich mit dem Fahrer, der zuerst hingefahren ist, und der sagt nur „Du glaubst nicht was passiert ist!“ Der zweite Shuttle-Fahrer ist genau über dieselbe Bordsteinkante gefahren und hat jetzt auch einen Reifenschaden. Also sind zwei Shuttlefahrer ausgefallen und ich bin das ganze Wochenende in London allein gefahren. 5000 Kilometer bin ich allein in London am Wochenende gefahren.