Interview mit Reiterin Ewelina Unger

Woher kommst du ursprünglich und wann hattest du zum ersten Mal Kontakt mit Pferden?

Ich komme aus Schweden und als ich acht Jahre alt war, hat meine Reise mit Pferden begonnen. Ich habe in der örtlichen Reitschule angefangen und mich direkt in die Pferde verliebt.

 

Und wie bist du zur Equipe Valença gekommen?

Oh, das ist eine lange Geschichte!

Es fing damit an, dass ich in Schweden für eine bekannte Reitlehrerin geritten bin, von der ich viel gelernt habe. Mit 18 wollte ich gern ins Ausland und meine Lehrerin kannte eine Schwedin, die gerade in Portugal war. Ihr Name war Charlotte Widboom. Also habe ich sie für acht Tage besucht und es hat mir unglaublich gut gefallen.

Ich habe aber zuerst mein Studium in Sozialarbeit beendet und Charlotte danach erneut kontaktiert. Sie sagte: „Du kannst kommen, aber ich bin in Manchester und nicht mehr in Portugal.“ Also trainierte ich ein Jahr lang in Manchester mit ihr. Von dort hat sie mich einmal nach Valencia mitgenommen und ich erinnere mich, dass ich Filipa Valença reiten sah und total beeindruckt war. Später habe ich dann Filipas Schwester Sofia bei einem Lehrgang in England kennengelernt und sie gefragt, ob sie noch eine Mitarbeiterin brauchen. Es hat geklappt und ich war sehr, sehr glücklich.

Inzwischen bin ich seit sieben Jahren in Portugal. Ich habe dort klein angefangen; irgendwann durfte ich dann die fortgeschrittenen Schüler und die Kunden unterrichten und die jungen Pferde reiten. Und jetzt bin ich bei ich CAVALLUNA. Ich habe das Beste aus zwei Welten.

Hast du ein festes Pferd bei CAVALLUNA?

Nein. Wir haben in der Equipe insgesamt acht Pferde und sind vier Reiter und wir kümmern uns alle gemeinsam um die Pferde. Trotzdem bauen wir natürlich zu manchen eine ganz besondere Verbindung auf und sie fühlen sich ein bisschen an wie eigene. Das ist sehr schön.
 

Und hast du ein eigenes Pferd in Portugal?

Ja, im Reitzentrum dort habe ich ein eigenes Pferd, Orfeo. Ich reite aber auch noch andere; manche werden für den Verkauf vorbereitet und manche bleiben.

Aber Orfeo ist mein erstes eigenes Pferd und ich bilde ihn selbst aus, natürlich mit der Unterstützung von Filipa und Luís Valença. Sie sind sehr hilfsbereit und haben mir auch bei der Suche nach ihm geholfen.
 

Wie alt ist Orfeo?

Ich habe ihn als Dreijährigen gekauft und dieses Jahr wird er fünf. Es ist schön, dass ich von Anfang an seine Bezugsperson war.
 

Was ist deine Reitdisziplin, die klassische Dressur?

Genau, ich reite vor allem klassische Dressur. Sie ist für mich unbeschwerter als zum Beispiel Turnierreiten. Man versucht dem Pferd beizubringen, sein Gleichgewicht und seine Kraft gleichmäßig aufzubauen. Natürlich gibt es dabei feste Schritte, aber trotzdem muss man auf jedes Pferd individuell eingehen. Manche arbeiten besser, wenn man sie etwas tiefer reitet, andere etwas höher, da muss flexibel sein.

Es ist wie bei den Menschen – wie zum Beispiel bei mir und meiner Schwester. Meine Schwester ist groß und schlank und kann sehr lange laufen. Ich dagegen halte nicht so lange durch, bin aber schnell auf kurzen Strecken. Für mich erlaubt die klassische Dressur, das Pferd so auszubilden, wie es von Natur aus ist und es nicht in irgendeine Form zu pressen.

Was ist deine Lieblingslektion? Hast du eine Lieblingsstelle in der Show?

Ich mag die Vielfalt der Dressur und liebe zum Beispiel schöne Quadrillen passend zur Musik. Ich habe keine Lieblingslektion in dem Sinne, aber ich bin immer stolz, wenn ich sehe, was ich dem Pferd beigebracht habe und wie es sich entwickelt hat, selbst wenn es nur ein kleiner Schritt ist.
 

Was bedeutet CAVALLUNA für dich?

Für mich ist es eine Art, viele Formen von Kunst zu verbinden. Was mir Spaß macht, ist die Kombination aus Pferden, Musik und Tanz. Denn wir tanzen mit unseren Pferden und die Tänzer tanzen dazu mit uns. Ich finde es toll, dass man viele verschiedene Pferde sehen kann und dass sie unterschiedliche Qualitäten haben. Es gibt die Ungarische Post, die Doma Vaquera, die Trickreiter – es werden all die tollen Disziplinen gezeigt, die man mit Pferden machen kann. Wir sind vielleicht in verschiedenen Teams, aber trotzdem machen wir alles gemeinsam. Ich denke, CAVALLUNA repräsentiert eine große Vielfalt.